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Schulsozialdienst

"C" wie Corona, "C" wie Chaos oder "C" wie Chance für die ganze Familie

Ein Beitrag von Rahel Brun -Schulsozialdienst.ch


Corona bewegt unser Land. Die Auswirkungen rund um das Virus sind immens und für uns alle spürbar. Mit der Schulschliessung sind vor allem Familien stark betroffen und werden vor neue Herausforderungen gestellt: Wie soll Homeoffice und Kinderbetreuung in Einem funktionieren? Wie kann ein möglichst friedliches Miteinander mit dem Teenager geschaffen werden, der in seiner pubertierenden Phase nicht viel von Familienzeit hält und seine freie Zeit am liebsten nur mit den Freunden verbringen würde? Wie können die Tage mit möglichst viel Abwechslung gestaltet werden, sodass die Kinder nicht zu viel vor ihren digitalen Geräten sitzen wollen? Ich ziehe vor allen Eltern den Hut, die sich nun seit kurzem mit diesen Fragen befassen müssen. Es wird eine schwierige Zeit mit vielen neuen Herausforderungen, vielleicht auch mit ein bisschen Chaos, aber auch mit vielen Chancen für die ganze Familie.

In den letzten Tagen genoss ich gerne eine ausgiebige Joggingrunde im Wald. Das herrliche Wetter lud förmlich dazu ein und mit der Wahl, sich im nahegelegenen Wald sportlich zu betätigen, konnte ich auch mit gutem Gewissen das Social Distancing einhalten. Wie lange wir die Sonnenstrahlen noch draussen in der Natur verbringen dürfen, wissen wir nicht. Die Ausgangssperre schwebt ja immer noch wie das Damoklesschwert über unseren Köpfen. Gerade deshalb sind wohl viele Menschen – wie auch ich – in der Natur unterwegs. Auf meinen Outdoor-Streifzügen kreuzte ich in den letzten Tagen auffallend viele Mütter und Väter, die mit ihren Kindern durch den Wald spazierten, sich unterhielten, gemeinsam lachten oder wacker die einzelnen Vita Parcours-Übungen absolvierten. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich nicht erinnern kann, vor der Corona-Zeit jemals so viele verschiedene Menschen und vor allem Familien im Wald angetroffen zu haben. Vielleicht habe ich mich bisher nicht explizit darauf geachtet, weil das Draussensein so selbstverständlich war und noch ohne schlechtes Gewissen genossen werden konnte.

Bestimmt verbringen auch dann viele Familien (draussen) gemeinsam Zeit miteinander, wenn die Welt nicht gerade Kopf steht. Im normalen Alltag muss Familienzeit neben Arbeit, Schule, Musikunterricht, Training, Treffen mit Freunden und vielen weiteren Aktivitäten jedoch oft gut geplant werden. Und seien wir mal ehrlich, wenn der Spaziergang mit Mami oder Papi plötzlich Konkurrenz vom Kickboardfahren mit Schulfreunden oder vom «Chillen» mit Gleichaltrigen bekommt, dann ist es oft so, dass die Eltern zuerst einmal hintenanstehen müssen.

Mit dem vom Bund verordneten Lockdown hat sich das gewöhnliche Tagesprogramm von uns allen jedoch verändert. Der Radius, in dem wir uns noch bewegen dürfen bzw. sollen, hat sich auf einen Schlag drastisch verkleinert. Dies sorgt für Entschleunigung und somit für mehr Zeit. Mehr Zeit, die in die Familie investiert werden kann. Betrachten Sie dies als Chance für die ganze Familie, sich wieder mehr zuzuhören, sich aufeinander einzulassen und so als Familie (wieder) mehr und mehr zusammenzuwachsen.

Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft auf meinen Runden im Wald verschiedenen Eltern mit ihren Kindern über den Weg laufen darf. Nicht nur, weil dies bedeutet, dass die gefürchtete Ausgangssperre (noch) nicht eingetroffen ist, sondern auch, weil ich es einfach schön finde, wenn Eltern und Kinder draussen in der Natur Zeit miteinander verbringen.

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