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Abschlusslager einmal anders ...

Ein Beitrag von Timothée Wahlen - Schulsozialdienst.ch


Und wieder sind die Schülerinnen und Schüler zu Hause! Doch dieses Mal nicht aufgrund eines Virus, sondern wegen den bei manchen lang ersehnten Sommerferien. Acht Wochen hatten die Schulen geöffnet, bevor sich die Klassen in die Sommerpause verabschiedeten.

Sicherlich, es brauchte seine Zeit nach dem Lockdown, bis sich alle wieder an den Schulalltag gewöhnt hatten und ausser Frage fiel es nicht Jeder und Jedem gleich leicht, sich wieder in den Strukturen zurechtzufinden. Mit was sich jedoch alle engagieren mussten, waren die neuen Bestimmungen. Händewaschen und Sicherheitsabstand war das eine, das andere aber die Verbote. Für viele Klassen wurde das bereits geplante Abschlusslager gestrichen und die Schulreisen durften nur unter strikten Bedingungen durchgeführt werden.

Was also tun als Lehrperson, wenn der öffentliche Verkehr nicht mehr mit der Klasse genutzt werden darf und die Lagerwoche eingestampft wurde? Viele Schulen fanden Möglichkeiten ihre Reise direkt in der Region durchzuführen und manch ein Kind dürfte bemerkt haben, dass es gar nicht immer eine weite Reise braucht, um ein tolles Erlebnis mit der Klasse haben zu können.


Ich selbst wäre mit einer sechsten Abschlussklasse fünf Tage in den Schweizer Bergen im Engadin unterwegs gewesen. Die Lehrperson hatte schon das meiste organisiert, doch nun hiess es umzuplanen. Entstanden ist ein zweitägiger Abschluss mit Schulhausübernachtung.

Gestartet wurde mit Minigolf in Pratteln. Danach wurde in der alten Römerstadt gepicknickt, bevor bei einem Orientierungslauf mit kniffligen Rätseln und Hinweisen die besten Spürnasen erkoren wurden. Nach einer feinen Pizza zum z’Nacht spazierten wir am Abend in den nahegelegenen Wald. Während wir im Wald spielten und am Lagerfeuer darauf warteten, bis die Nacht hereinbrach, bereiteten wir leckere Schoggibananen zu. Der Wald in der Dunkelheit war für viele dann ein Highlight. Die wenigstens Kinder hatten dies bisher erlebt und so kostete auch der vorbereitete Wolfspfad, in dem es darum ging, ein paar hundert Meter allein und ohne Lampe im Wald den schwachen Lichtern zu folgen, für viele Überwindung. In den Schlafsack wurde in dieser Nacht erst spät gekrochen und so war dann auch die Eine oder der Andere beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen noch etwas müde.


Die Abschlussreise einer vierten Primarklasse führte nur wenige hundert Meter weiter in den nahegelegenen Wald. Dort bauten wir gemeinsam mit den Kindern verschiedene Seilelemente, wie Seilbrücken, Seilrutschen, Schaukeln und Klettergerüste. Während einige Kinder immer wieder neue Ideen für Konstruktionen hatten und die gemeinsam erstellten Spielzeuge eifrig nutzen, kümmerten sich andere um das Feuer, auf welchem wir später leckere Schoggiweggli buken.




Beide regionale Ausflüge waren ganz anders als ursprünglich geplant und dennoch hatten viele Kinder grossen Spass. Ich bin davon überzeugt, dass viele andere Schulklassen dieselben Erfahrungen machen durften. Wäre es nicht, gerade jetzt im Hinblick auf die aktuellen Ferien, in denen so manche aufs Flugzeug und weite Distanzen verzichten, ein grosser Gewinn, wenn wir das Schöne auch noch lange nach Covid19 nicht nur in der Ferne suchen?







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